Helden. Geschichte in Meisterwerken uraler Steinkünstler.
Wir freuen uns den zweiten Teil der im letzten Jahr gezeigten Ausstellung 'Sagen und Märchen – in Meisterwerken uraler Steinkünstler' präsentieren zu dürfen!
Die Ausstellung wird in Anlehnung an ein bereits vorhandenes Buch, welches durch russische Gestalter erstellt wurde, umgesetzt.
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Auszug aus einem Pressetext des Liechtensteinischen Landesmuseum zur Sonderausstellung:
Das Liechtensteinische Landesmuseum zeigt vom 24. März bis 12. Juni 2016 die Sonderausstellung „Helden. Die Geschichte in Meisterwerken Uraler Steinkünstler“.
Viele Kunsthandwerkszweige und das von ihnen über Jahrhunderte tradierte Wissen gehen immer mehr verloren. Die Tradition hochwertiger Skulpturen, herausgearbeitet und zusammengesetzt aus unterschiedlichsten (Halbedel-)Steinen, überlebte im Ural bis heute, ist jedoch auch dort in der Existenz bedroht. Doch dank der Unterstützung von Mäzenen wird dieses Kunsthandwerk hoffentlich nicht nur bewahrt bleiben, sondern wieder einen Aufschwung erfahren.
In dieser Ausstellung präsentieren wir der Weltöffentlichkeit die Früchte hochwertigster Steinschneidekunst als dreidimensionales Mosaik aus verschiedensten Steinsorten. Sie knüpfen an die Tradition der berühmten Florentiner Steinschneidekünstler und vor allem an die letzten Werke des berühmten Hofjuweliers Karl Fabergé an. Die Uraler Künstler haben in den letzten Jahren die Techniken jedoch noch mehr perfektioniert, so dass der Betrachter zunächst kaum glauben kann, dass es sich bei den Skulpturen um Arbeiten aus Naturstein ohne Einfärbungen handelt.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts erhielten die Uraler Meister Zugang zum freien Markt der Mineralien und arbeiten seitdem aktiv an der Entwicklung innovativer Technologien der Steinbearbeitung, in dem Bestreben, das Beste aus der Tradition dieses ehrbaren Handwerks zu erhalten. Man kann behaupten, dass sich im Ural eine eigenständige Strömung herausgebildet hat: Die Arbeiten zeichnen sich durch immer geringere konventionelle Schranken und Stilisierungen aus. Den Meistern reicht es nicht mehr, eine Szene mit mehreren Figuren in Steinform darzustellen, sie versuchen darüber hinaus, die Persönlichkeit einer jeden von ihnen durch Mimik und Pose herauszuarbeiten und ihre Emotionen zu transportieren.
Diese Feinstarbeit besteht aus vielen Etappen: der Erstellung eines Modells, der Auswahl der Gesteine, Bearbeitung und Entfaltung der Eigenschaften jedes einzelnen Steins und der Zusammensetzung des dreidimensionalen Mosaiks. Die Künstler steigern stetig den Schwierigkeitsgrad der Form und des Inhalts: Dynamische Kompositionen treten an die Stelle von statischen, die Ausmasse der Kunstwerke nehmen zu. Dabei finden Elemente aus Ziersteinen und Emaille immer weniger Verwendung – diese „Reinheit des Steins“ ist ebenfalls zu einem Unterscheidungsmerkmal der im Ural entwickelten Richtung geworden.
Die hier erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellten Steinskulpturen zeigen mythische und historische Figuren wie Alexander den Grossen oder Dschingis Khan, die die Welt bewegten und erschütterten. Die Skulpturen schildern in äusserst expressiver Darstellung grosse und kleine Helden, die Taten vollbrachten, aber auch oft Menschen ins Unglück stürzten. So steckt auch hinter jedem Helden ein Mensch mit all seinen Stärken und Schwächen und hinter jedem Mächtigen stecken auch Machtlose.
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Ab dem 24. März 2016 bis 12. Juni 2016 im Liechtensteinischen Landesmuseum in Vaduz.
Diese Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit Mathias Marxer Est, Atelier für Visuelle Gestaltung, Triesen, Fürstentum Liechtenstein.